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20 Bau BetonBau www baugewerbemagazin de 11 2024 Dr Kling Die Herstellung des für Beton benötigten Zements ist mit hohen CO 2 -Emissionen verbunden Zum einen weil für das Brennen des Ausgangsgesteins fossile Brennstoffe benötigt werden und zum anderen weil beim Brennprozess für den ebenfalls gebrauchten Kalkstein CO 2 entsteht Die Zementindustrie hat bereits 2020 eine Strategie erarbeitet um bis 2045 klimaneutralen Beton auf den Weg zu bringen Das gelingt durch den Einsatz von sogenanntem klinkerarmem Zement der bei der Herstellung weniger Brennstoffe benötigt Vor allem aber durch das Abscheiden von unvermeidbarem CO 2 bei der Produktion und die langfristige Speicherung oder anderweitige Nutzung durch sogenanntes Carbon Capture and Storage beziehungsweise Carbon Capture and Utilization BGW Welchen Herausforderungen stehen Baustoffhersteller bei der Entwicklung von Recycling-Beton gegenüber? Dr Kling Wichtig ist eine verbrauchsnahe Verfügbarkeit von geeignetem Material Das bedeutet es braucht einen hohen Anteil an Betonbruch im Bauschutt der allerdings auch in anderen Baubereichen Verwendung findet BGW Für Baustoffe gelten Regularien auch für Recycling-Beton? Werden Sie in Ihrer Arbeit gut unterstützt? An welchen Stellen muss nachgebessert werden? Dr Kling Die neue Betonnorm DIN 1045-2 erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Recycling-Beton Sie unterstützt die Baustoffproduzenten bei der Herstellung von normgerechtem Beton Allerdings ist die Herstellung von Ausgangsstoffen aus Bauschutt nach wie vor mit vielen Auflagen verbunden Es werden umfangreiche Untersuchungen und Nachweise gefordert Oft lohnt sich der Aufwand nicht weil das Material dadurch unwirtschaftlich wird und sich der Einsatz im Beton nicht rechnet Gegenüber dem Einsatz von Recyclingbeton bestehen nach wie vor Vorbehalte da dieser im Vergleich zu Beton aus natürlichen Gesteinskörnungen häufig Mehr Akzeptanz Baugewerbe Recycling-Beton schont natürliche Ressourcen Ist der Baustoff der künftige Heilsbringer? Alle Alles was an verfügbarem Recyclingmaterial für Beton da ist sollte auch vorrangig genutzt werden Im Moment können jedoch lediglich rund 11 Prozent des Gesamtbedarfs an mineralischen Rohstoffen unter anderem für die Herstellung von Beton durch aufbereiteten recycelten Bauschutt ersetzt werden Recycling-Beton ist daher per se nicht klimafreundlicher als herkömmlicher Beton spart aber vor allem natürliche Ressourcen Deshalb gilt die Devise Realistisch bleiben nicht verklären Gleichzeitig muss die Akzeptanz dieses Baustoffes gerade bei den öffentlichen Auftraggebern erhöht werden Nur so kann der Einsatz gesteigert werden BGW Was ist unter Recycling-Beton genau zu verstehen und wie werden Primärressourcen eingespart? Dr Bernhard Kling Beton besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten Dazu gehören Gesteinskörnungen wie Sand und Kies Zement als Bindemittel und Wasser Unter Recycling-Beton wird ein Baustoff verstanden bei dem ein Teil der Gesteinskörnung also der natürlich vorkommenden Kiese durch aufbereiteten Bauschutt ersetzt wird Der maximal zulässige Anteil ist durch die technischen Anforderungen an das Material begrenzt und beträgt je nach Anwendungsbereich maximal 25 bis 45 Prozent BGW Die Baubranche soll CO 2 -neutral werden Wie kann das mit Beton gelingen? Dr Bernhard Kling Geschäftsführer des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe Steine und Erden e V BIV Karl Hofmeister Geschäftsführer Schwenk Beton Südbayern und Vizepräsident beim Bundesverband Transportbeton BTB sowie Ralf Rattay Bauleiter bei Glass Bauunternehmung erklären die Vorteile von Recycling-Beton Exklusiv Dr Bernhard Kling Geschäftsführer des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe Steine und Erden e V Foto BIV